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"Sakrileg: die Lektüre ist eine Zeitverschwendung"
Während ich auf eine S-Bahn wartete, fiel mein Blick auf diese oder eine ähnliche Überschrift im Magazin einer Nebensitzerin. Kardinal soundso stufte den "Da Vinci Code" als "Zeitverschwendung" ein. Ich kann über die ganze Debatte nur müde lächeln. Das Sakrileg ist im wesentlichen ein fiktionales Werk. Sicher, die Handlung baut darauf auf, dass Jesus angeblich mit Maria Magdalena ein Kind gehabt haben soll, was "die Kirche" seit zweitausend Jahren vertuscht. Aber ist die Frage wirklich relevant, sowohl aus Sicht der Kirchengegner oder der Kirche selbst? Die "Ungläubigen" dürften sich einig darüber sein, dass der Jesus Christus der Bibel nicht der historischen Person des Jesus von Nazareth entspricht. Wenn die Kirche also etwas vertuscht, dann weitaus mehr als dass Jesus Kinder hatte. Ob er Kinder hatte oder nicht und jetzt irgendwo die Urenkel von Jesus durch die Gegend spazieren ist letzlich eine Glaubensfrage wie die Auferstehung oder die Transsubstantiation während der Eucharistie. Gläubige mögen sich daran festhalten, um beispielsweise die Stellung der Frau in der Kirche zu stärken; aber ich habe ordinierte Frauen gesehen, ohne dass man dies über ein abstruses Konstrukt rechtfertigen müsste. Ich würde an den Motiven eines jeden zweifeln, der Frauen erst nach der Lektüre des Da Vinci-Codes ernst nimmt. Alles in allem ist also weniger die Lektüre des Buches Zeitverschwendung, sondern die Diskussion darüber. KommentierenBitte beachten: Kommentare sind nicht sofort sichtbar, sondern werden erst nach einer kurzen Prüfung freigegeben, sofern keine rechtliche Beanstandung vorliegt. |